Streiks bei der Renfe

Zwei weitere Arbeitnehmerverbände haben die Proteste abgesagt, doch die CGT hält die Streiks bei der Renfe aufrecht.

KATALONIEN / EUROPA PRESS. SEMAF, UGT i CCOO haben die Arbeitsniederlegungen am 7.und 11. November aufgehoben, nachdem eine Einigung mit Renfe erzielt wurde. Die CGT dagegen hält die von den Mehrheitsgewerkschaften mit dem Unternehmen im Rahmen der Tarifverhandlungen unterzeichnete Vereinbarung für unzureichend. Die Generalitat hat bereits die Mindestservice für die jeweils 23stündigen Streiks bei der Renfe am Montag und Freitag angeordnet.

SEMAF, UGT und CCOO sagten die geplanten Arbeitsniederlegungen ab, nachdem Renfe zugestimmt hatte, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in die Verhandlungen aufzunehmen. Dies ist beispielsweise die Gehaltserhöhung von 3,5 % rückwirkend zum Jahresbeginn und eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Wochenstunden. Außerdem sollen die Möglichkeiten von Schulungen und Weiterbildung für die Belegschaft verbessert werden.

In dieser Vereinbarung verpflichtet sich Renfe ebenfalls, den Personalmangel zu beheben. So sollen bis zu 500 neue Mitarbeiter eingestellt und dadurch das Outsourcing von Dienstleitungen vermieden werden. Darüber hinaus will das Unternehmen befristete Verträge verlängern. Diese seien notwendig, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, die durch die von der spanischen Regierung subventionierten Monatstickets entstand.

Gewerkschaften uneinig

Doch trotz der Aufhebung der angekündigten Proteste seitens der beiden mitgliederstärksten Arbeitnehmervertretern kommt es zu Arbeitsniederlegungen im regionalen Zugverkehr. Die CGT ihrerseits hält die Vereinbarungen nur für „leere Versprechungen“ und sieht keine Garantie dafür, dass diese Verbesserungen letztendlich eintreten. Sie wirft den Mehrheitsgewerkschaften auch vor, “einen Dreijahresvertrag zu akzeptieren, der keine wirklichen Verbesserungen beinhaltet!“ 

Dieser soll ihrer Meinung nach nur „einen sozialen Frieden wahren, da demnächst die Gewerkschaftswahlen bevorstehen.” Protestiert werden soll vor allem für mehr Lohn, da die vereinbarte 3,5%ige Erhöhung die Mehrkosten durch die Inflation nicht kompensiere. Auch die „Arbeitsbedingungen der Angestellten werden durch die versprochenen Änderungen längst nicht in dem geforderten Umfang verbessert“, so die CGT.

Mindestdienstleistungen

Die katalanische Regierung hat für die Tage, an denen gestreikt wird, Regelungen zum Umfang der der Einschränkungen verfügt. Diese richten sich je nach Tageszeit. Während der Hauptverkehrszeiten von 6.00 bis 9.30 Uhr und von 17.00 bis 20.30 Uhr verkehren mindestens 66 % der Züge. Für den Rest der Tage ausgerufenen Renfe-Streik sinkt der Anteil auf 33 % der Züge.

Weitere Streiks

Auch bei Vueling kommt es dieser Tage zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr. Die Streiks des Personals der Fluggesellschaft dauern bis Januar, falls es zu keiner Einigung kommt. Alle Informationen dazu in unserem Artikel.


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