Keine Ausgangssperre mehr

Ausgangssperre in Katalonien

Regionalregierung beschließt, die Limitierung bei Zusammenkünften aufrecht zu erhalten. Dagegen wird es keine Ausgangssperre mehr geben.

KATALONIEN, ACN. Am heutigen Dienstag traf sich die Generalitat mit den Experten der Gesundheitsbehörden um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dabei wurde sich darauf geeinigt, die die meisten der aktuellen Einschränkungen beibehalten werden. Auch die Einrichtungen der Nachtgastronomie bleiben weiterhin geschlossen. Allerdings wird es keine Ausgangssperre mehr in Gemeinden mit besonders hoher Inzidenz geben.

Die nächtliche Ausgehbeschränkung, die in Orten mit einer Inzidenz von über 250 Fälle pro 100.00 Einwohner gilt, wird nicht verlängert. Zu diesem Entschluss kam die katalanische Regierung in ihrer Sitzung am Dienstag. Diese Regelung wird somit in der Nacht von Donnerstag auf Freitag den 21. Januar aufgehoben. Somit gibt es in den betroffenen Regionen keinerlei Hindernis mehr, zwischen 1 und 6 Uhr morgens das Haus zu verlassen.

Die aktuell geltenden Maßnahmen wurden am 20. Dezember angekündigt und sollten am 7. Januar enden. Aufgrund der Situation der Covid19-Pandemie hatte man sie aber um weitere 14 Tage verlängert.

Wie die Pressesprecherin der Generalitat, Patrícia Plaja, mitteilte, bleiben die restlichen Regelungen um die Pandemie zu stoppen weiter bestehen. Daher behält die Beschränkung auf 10 Personen bei gesellschaftlichen Zusammenkünften weiter Gültigkeit. Auch an den anderen Maßnahmen ändert sich vorerst nichts. Diskotheken und Nachtclubs werden noch nicht wieder öffnen dürfen. Die Auslastung von kulturellen und sportlichen Veranstaltungen ist nach bleibt nach wie vor auf eine Kapazität von 70% begrenzt. All diese Beschränkungen, so Plaja gegenüber der Presse, „sollen vorerst um jeweils eine Woche verlängert werden.“.

Auch bezüglich der Vorschrift der Vorlage des Covid-Zertifikats in verschiedenen Sektoren wird es keine Änderungen geben. Für den Zutritt zu Innenbereichen der Gastronomie, Fitness-Centern und Altenheimen ist dies derzeit Pflicht. 

Nutzen des Covid-Zertifikats

Wobei Plaja hierbei allerdings einräumte, dass „man die Nützlichkeit unter den gegenwärtigen Umständen untersuchen werde. Die überwiegende Mehrheit der Fälle steht im Zusammenhang mit der Omicron-Variante. Dadurch treten momentan weniger schwere Fälle auf, hauptsächlich aber dank der Impfungen. Doch komme es weithin zu vielen Übertragungen, auch unter den Immunisierten.

Bestehen bleibt darüber hinaus ebenfalls die Begrenzung der Kapazität von Innenräumen in Bars und Restaurants auf 50%. Gleichzeitig gilt weiter die limitierte Kapazität in Konzertsälen, Theatern, Kinos. Diese liegt, genauso wie in Geschäften, bei Bestattungen, Beerdigungen und ähnlichen Zeremonien bei 70%.

Steigende Zahlen von Ansteckungen

Die meisten Experten des beratenden Ausschusses der Generalitat für Pandemiefragen sind sich einig, dass die derzeitige Situation durch die Omicron-Variante verursacht wird. Aktuell kommt es in Katalonien im Durchschnitt alle drei Sekunden zu einer Übertragung des Coronavirus. So sprechen sie sich dafür aus, „die derzeitigen Beschränkungen vorsichtshalber ein wenig länger beizubehalten.“

Tatsächlich steigt die wöchentliche Anzahl neuer Covid19-Fälle seit Ende letzten Jahres, wie die Verantwortlichen von CatSalut mitteilten. Wie in der folgenden Grafik zu sehen ist, wurden in der vergangenen Woche über 200.000 Personen positiv auf das Coronavirus getestet.

Quelle: CatSalut

Antoni Trilla, Leiter der Epidemiologie am Hospital Clínic de Barcelona, ​​sprach am Dienstag in einem Interview mit Catalunya Ràdio.

„Man muss weiterhin sehr vorsichtig sein. Selbst wenn die sechste Welle ihren Höchststand erreichen sich die Lage erholen sollte, ist die Gefahr nicht vorbei. Deshalb ist es ratsam, die Beschränkungen nur ganz gewissenhaft aufzuheben.“

Antoni Trilla, Leiter der Epidemiologie im Hospital Clínic de Barcelona

Zustimmung der Justiz

Die Beschränkung der privaten Treffen erfordert muss die Generalitat vor Gericht beantragen. Da sie die Grundrechte der Bevölkerung betreffen, ist dabei die Bestätigung des Obersten Gerichtshofs von Katalonien erforderlich.

Der Rest der Maßnahmen, wie die Limitierungen von Kapazität oder die Schließung des Nachtlebens, braucht hingegen keine Zustimmung der Justiz.


Alle Nachrichten, die neuesten Artikel und interessante Anekdoten immer direkt auf’s Handy erhalten? Hier klicken, um unseren Telegram-Kanal zu abonnieren.


Um unsere Webseite und damit auch den Service für unsere Lesern weiter verbessern zu können, sind wir auf etwas Hilfe angewiesen. Über eine kleine Unterstützung unserer journalistischen Arbeit würden wir uns daher sehr freuen: