Ein Schritt zurück in der stufenweisen Deeskalation. Die katalanische Regierung reagiert auf die wiederholt negative Entwicklung der Pandemie hat. In einigen Punkten gibt es eine erneute Verschärfung der Anti-Covid19-Massnahmen.


KATALONIEN / EUROPA PRESS: Seit Tagen deutete alles darauf hin. Steigende Zahlen neuer registrierter Fälle von Covid19 und auch Anzahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich erneut. Die Entwicklung der Pandemie zeigt wiederum einen negativen Trend. „Eine dritte Welle müsse auf jeden Fall verhindert werden“ argumentierte Meritxell Budó auf der Pressekonferenz am Vormittag. 


Negativer Trend kurz vor den Feiertagen

Wenige Tage bis Weihnachten setzen die Daten ihren negativen Trend fort. Die Infektionsgeschwindigkeit ist in Katalonien auch gestern weiter gestiegen (von 1,22 am Mittwoch auf 1,34 an diesem Donnerstag). In den letzten 24 Stunden wurden außerdem 2.145 neue Fälle und 30 Todesfälle gemeldet. Derzeit liegen 345 Personen auf Intensivstationen katalanischer Krankenhäuser.

Vizepreäsident Pere Aragonés appellierte mit Nachdruck: “Wenn man während der Weihnachtsfeiertage die aktuellen Maßnahmen nicht beachtet, könnte die Pandemie im Januar erneut außer Kontrolle geraten. Aktuell stehen wir definitiv vor der Gefahr einer dritten Welle. Aus diesem Grund musste dringend gehandelt werden”, so Aragonés weiter.

Covid19, Katalonien, Coronavirus, Pandemie, Massnahmen
Budó und Aragonés auf der Pressekonferenz (Foto: Europa Press)

Wir haben eine erneute Verschärfung der Massnahmen entschieden, “um Leben zu retten und so schnell wie möglich gemeinsam aus der Pandemie herauszukommen. Wir müssen die erneute Ausbreitung des Coronavirus um jeden Preis stoppen, sagte Aragonés und fügte hinzu: “Wir sind zuversichtlich, dass keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind.” Die heute angekündigten Maßnahmen gelten ab Montag, 21. Dezember, bis zum Montag, 11. Januar.

Die nächtliche Ausgangssperre bleibt weiterhin in Kraft. Für die Feiertage wurde von der katalanischen Regierung in diesem Zusammenhang allerdings bereits eine Ausnahmeregelung festgelegt.

Erneute Verschärfung der Maßnahmen

Zusammenkünfte

Die Einzelheiten der Beschränkungen bezüglich Treffen mit Freunden und/ oder Familie wurden von Meritxell Budó mitgeteilt. Sie erklärte, dass sich maximal sechs Personen treffen dürfen, mit Ausnahme von Weihnachten, Sant Esteve, Silvester und dem Tag der heiligen drei Königen. An diesen Tagen können bis zu zehn Personen zusammenkommen, allerdings aus maximal zwei Haushalten.

Mobilitätseinschränkungen

Die Mobilität wird auf den Landkreis des jeweiligen Wohnortes beschränkt. Ausnahmen sind dabei Reisen zu Familienangehörigen und Reisen zum Zweitwohnsitz mit Personen, die im gleichen Haushalt leben. Ebenfalls sind Hotels oder ähnliche Unterkünfte als Ziel der Reise gestattet. In diesem Zusammenhang wurde entschieden, dass die Comarca Alt Urgell und Andorra als eine Region zählen.

Gastronomie
Covid19, Katalonien, Coronavirus, Pandemie, Massnahmen
Geschlossenes Restaurant auf der Rambla (Foto: Archiv BarcelonAlemany.com)

Ab Montag dürfen Bars und Restaurants nur noch von 7.30 bis 9.30 Uhr und von 13.00 bis 15.30 Uhr für die Gäste öffnen. Lokale die Speisen „ausser Haus“ anbieten, ist es gestattet, auch von 19:00 bis 22:00 Uhr und bis 23:00 Uhr für die Lieferung nach Hause zu arbeiten.

Innerhalb der besagten Zeitenräume dürfen Bars und Restaurants die Innenbereiche mit 30% der üblichen Kapazität und die Terrassen nutzen. An den Tischen sind maximal 4 Personen erlaubt. Wenn es sich um Personen aus dem gleichen Haushalt handelt, sind 6 gestattet.

Gastronomische Einrichtungen, die sich in Einkaufszentren befinden müssen vollständig schließen. Damit soll eine unnötige soziale Aktivität in diesen Bereichen vermieden werden.

Ein- und Ausreise

Ebenfalls ist das Verlassen und Einreisen in Katalonien während der Weihnachtsferien untersagt. Ausnahmen bilden auch hierbei Reisen aus geschäftlichen Gründen oder Familienbesuchen.

Kulturelle Veranstaltungen

Bestehen bleibt die aktuelle Regelung, die die Kapazität auf 50& beschränkt, die 1000 Personen nicht überschreiten darf.

Abschliessend betonte Aragonés in seiner ersten Rede: “Wir delegieren den Kampf gegen die Pandemie nicht an die Bevölkerung. Die Maßnahmen ergreifen wir, doch wir appellieren an die Verantwortung und die Mitarbeit der Bürger.