Die Bombardierung Barcelonas

Bombardierung Barcelonas
Die Bombardierung Barcelonas 1937 - 1939

Eines der traurigsten Kapitel der Stadtgeschichte sind die Angriffe während des Bürgerkriegs. Ein Rückblick auf die Bombardierung Barcelonas

BARCELONA, REDAKTION. Fast zwei Jahre lange musste die Stadt während des spanischen Bürgerkriegs unter zahlreichen Attacken leiden. Tausende Menschen verloren bei den Angriffen von See aber vor allem aus der Luft ihr Leben. Die Bombardierung Barcelonas gehört zu den schlimmsten Ereignissen in der Vergangenheit der Mittelmeermetropole.

Zum ersten Mal wurde eine so große europäische Stadt angegriffen, obwohl sie mehr hundert Kilometer von der Front entfernt war. Zwischen Februar 1937 und Januar 1939 lebte die Bevölkerung in Angst und Schrecken und viele Nächte in den Luftschutzbunkern.

Die ersten Opfer

Der erste Angriff fand am 13. Februar 1937 stat. Das italienische Kriegsschiff Eugenio di Savoia schoss insgesamt 24 Mal auf die Stadt, wodurch 18 Menschen starben und weitere 18 verletzt wurden. Es war die erste Bombardierung Barcelonas im Bürgerkrieg, bei der es Opfer gab. Die Granaten richteten in der Nähe der einer Auto- und Motorenfabrik große Schäden an.

Wenige Wochen später begannen die Angriffe der italienischen Luftwaffe, die auf der Insel Mallorca stationiert war. Sie warfen Bomben aus ihren furchterregenden Savoia Marchetti S79- und S81-Maschinen, die die Einwohner Barcelonas im Volksmund “Pavas” nannten. Aufgrund der Verwüstungen musste Ende 1937 der gesamte Stadtteil Barceloneta evakuiert werden.

1938, die verheerendsten Angriffe

Die Menschen in Barcelona erlebten Hunderte von Alarmen ertragen und Zuflucht in den rund tausend von Notunterkünften suchen. Die Situation wurde im Verlauf des Bürgerkriegs immer schlimmer. Die italienische Legionärsluftwaffe griff immer wieder gezielt das Stadtzentrum und Wohngebiete der Ciutat comtal an. Unter anderem starben am 30. Januar 1938 insgesamt 42 Zivilisten, als eine der Bomben den Plaça de Felip Neri traf. 30 von ihnen waren Kinder, die aus den von Francos Truppen besetzten Gebieten geflüchtet und im dortigen Kloster untergebracht waren.

Die Bombardierung Barcelona zwischen dem 16. Und 18. März 1938 war jedoch eine der furchtbarsten. Rund 40 Stunden lang flogen die Bomber der Flugstaffel der italienischen Armee, die auf Seiten Francos kämpfte über die Stadt. Ohne Unterbrechung wurden mehr als 45 Tonnen Bomben auf die katalanische Metropole abgeworfen. Dabei verloren rund 1000 Einwohner ihr Leben und mehr als 10.000 wurden verletzt. Nicht zu vergessen, die Zerstörung vieler Gebäude und der Infrastruktur der Stadt.

Die Furcht der Einwohner

Diese Attacken hatten ein klares Ziel: die Zivilbevölkerung noch weiter einzuschüchtern, die sich nach monatelangen Bombenangriffen immer noch widersetzte. Tatsächlich waren diese Bomben nicht für strategische Orte wie große Unternehmen, Straßen oder das Hafengebiet bestimmt. Sie wurden gezielt über die am dichtesten besiedelten Gegenden der Stadt abgeworfen und hinterließen eine bis dato beispiellose Verwüstung.

So zum Beispiel am 17. März, als eine der Bomben nahe des Coliseums einschlug. Der Umstand, dass sie einen mit 4 Tonnen Sprengstoff beladener LKW traf, die Stadt durchquerte, machten die Auswirkungen umso verheerender. Eine Straßenbahn flog durch die Wucht der Explosion durch die Luft und binnen weniger Sekunden starben rund 500 Menschen. Auch die meisten Gebäude in der Umgebung wurden dabei zerstört. Das Monument ‘Encaix’ erinnert heutzutage an die Opfer des Angriffs an jener Stelle und die aller anderen Kriege. “A les persones mortes als bombardeigs feixistes (1937-1939) de la Guerra Civil a Barcelona i a tots els pobles víctimes d’altres guerres”.

Die letzte Bombardierung Barcelonas fand am 24. Januar 1939 statt, nur zwei Tage vor dem Einmarsch von Francos Truppen.

Anfang des Jahres 1938 wurde begonnen in der ganzen Stadt verteilt mit dem Bau von Luftschutzbunkern. Sie dienten einem Großteil der Bevölkerung als Unterschlupf. Schätzungen zufolge hätte sich die Zahl der Todesfälle durch die Auswirkungen der Bomben ohne diese Schutzräume wohl mindestens verzehnfacht.


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