Beim Namen dieser wunderschönen Küste denkt man als Erstes an Sonne, Strand und Meer. Als Alternative zu den fantastischen Stränden kann man an der Costa Brava auch wandern gehen.

Vor mehr als tausend Jahren wurden bereits Wege geschaffen, um die Ortschaften der Küste, ihre Strände und Buchten zu verbinden. Das ermöglichte den Fischern im Falle eines Schiffbruchs, ohne große Schwierigkeiten nach Hause zurückzukehren. Auch sein Name entstand in vergangenen Zeiten. Genauer gesagt, im Laufe des 19. Jahrhunderts, als die Polizei ihren „Rundgang“ machten, um die Küstenlinie zu überwachen. Heute sind es Touristen, die entlang des „Camí de Ronda“ an der Costa Brava wandern.

Kleine „versteckte“ Buchten, naturbelassene Landschaften, die manchmal auch nicht einfach zugänglich sind. Das ist die Schönheit dieses katalanischen Küstenabschnitts, die uns heutzutage an die Costa Brava zieht.

Aus demselben Grund war sie damals aber auch gefährlich und bei Kriminellen beliebt, die Zucker, Kaffee, Tabak oder Parfüm schmuggelten. Kaum sichtbare Ankerplätze, zwischen Felsen und Natur, perfekte Orte, um sich dem Ufer zu nähern, ohne entdeckt zu werden. Auf diese Weise konnte man in kürzester Zeit „heiße Ware“ abladen und auf das offene Meer zurückkehren. Wer in der heutigen Zeit dort entlangläuft und solche Geschichten hört, denkt unweigerlich an alte Piratenfilme. 

Der ‚Camí de Ronda‘ existiert noch immer und ermöglicht es, dass man nach wie vor an der Costa Brava wandern kann. Dies resultiert aus der Tatsache, dass dort bis vor nicht allzu langer Zeit noch nach Schmugglern Ausschau gehalten wurde. Die Jahre zwischen 1940 und 1958 waren sehr geschäftige Zeiten, als sich Spanien in der Nachkriegszeit von ausländischen Importen abschottete. Viele Produkte waren rationalisiert, wurden ungerecht verteilt oder waren sogar verboten. Manche Buchten haben den Namen, der mit ihrer Schmuggelaktivität in Verbindung stand, wie zum Beispiel die Cala del tabaco – Tabakbucht.

Platja d’Aro, Cala d’Aiguafreda, Cala d’Aiguaablava, Cala Pola… Diese Namen sind wahrscheinlich schon Einigen bekannt. Es sind kleine Paradiese, über die man sicher schon öfter gelesen hat. Der Weg ist auf seiner gesamten Länge markiert. Die grün-weißen Kennzeichnungen zeigen die lokalen Routen, rote und blaue weisen die kürzeren Strecken aus. Dagegen ist die längste Strecke, die man an der Costa Brava wandern kann Rot und Weiß markiert. Letzteres ist der Wanderweg, der entlang der gesamten katalanischen Küste von Port Bou bis zum Ebro-Delta verläuft.


Die schönsten Strände in Barcelonas Umgebung


Der ‚Camí de Ronda‘ bietet Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Distanzen und ist idealer Ort für Liebhaber der Natur. Eine perfekte Umgebung für ein paar Tage Urlaub oder ein Wochenende mit der Strecke seiner Wahl. Wer an der Costa Brava wandern geht, dem bietet sich die Möglichkeit, die katalanische Küste auf ganz neue Art zu erleben.

1. Camí de Ronda de Lloret de Mar

Der Camí de Roda bei Lloret de Mar (Foto: Turisme Lloret de Mar)

Unser Favorit beginnt im wunderschönen Sa Caleta, einem der schönsten Strände von Lloret de Mar. Dort hat man einen herrlichen Blick auf die Fischerboote, die vor Anker liegen und auf das Castillo d’en Plaja.

Der Weg führt um die Burg herum zur Cala dels Frares, einer Bucht mit einer kleinen Insel im Wasser. Sie eignet sich nicht nur perfekt zum Schnorcheln, sondern auch zum Beobachten des Sonnenuntergangs. Von hier aus geht es weiter über steile Treppen, die Sie zur Spitze der Klippen führen. Unweigerlich legt man dort eine Pause ein, kein Wunder bei dem Panoramablick auf das Meer. Die Strecke endet an der schönen Cala Trons, ein weiterer perfekter Ort zum Entspannen und um ein Bad zu nehmen.

2. Von Sant Feliu de Guíxols nach S’Agaró

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Empfehlenswerte Route nahe Sant Feliu de Guixols (Foto: Katalonien Tourismus)

Hierbei handelt es sich um eine der gepflegtesten Routen der Costa Brava ist ohne Zweifel die von Sant Feliu de Guíxols nach S’Agaró. Auf Abschnitt läuft man vorbei an hübschen Herrenhäusern auf Anwesen, die ans Meer grenzen. Ganz in der Nähe liegt die Cala el Molí, wo es einen Klettersteig zwischen Klippen und teilweise über dem Meer gibt. Dafür sollte man aber solche Art von Abenteuern mögen.

Bevor man den großen Strand von Sant Pol erreicht, führt der Weg vorbei der Cala Ametller und Cala Maset. Diese zwei kleinen Buchten bieten sich für eine Abkühlung an und beeindrucken mit ihrem türkisfarbenen Wasser. Der letzte Abschnitt ist gesäumt von modernistischen Häusern, Terrassen, Denkmälern und Tunneln. Bevor man das Ende der Strecke am Strand von Sa Conca erreicht, passiert man noch Aussichtspunkte wie Punta d’en Pau. Erwähnenswert ist ebenfalls die kleine Bucht von Cala Pedrosa.

3. De Cala Sa Tuna en Begur a la Playa del Racó en Pals

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Wandern entlang herrlicher Natur und Ausblicke (Foto: Katalonien Tourismus)

Diese Strecke kann man an der Cala Sa Tuna de Begur beginnen, neben der auch Parkplätze vorhanden sind. Auf der gesamten Route ist man umgeben von Vegetation, tollen Landschaften und dem Blick auf’s Meer. Zu sehen sind von der Strecke aus auch die Medas-Inseln und die hübschen Buchten von Aiguafreda. Der Weg führt ebenfalls vorbei an Sa Riera und der spektakulären Illa Roja. , eine unserer Lieblingsbuchten, die am Strand Racó de Pals endet.

Nach rund zwei Stunden, die man für die Route benötigte erreicht man den Platja del Racó in Pals. Eine Ortschaft, die es genauso lohnt, sie zu besuchen, wie auch Begur, wo der Weg beginnt.

4. Caminos de Ronda de Cadaqués

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Der Camí de Ronda de Cadaqués (Foto: Katalonien Tourismus)

Cadaqués ist nicht nur der wohl schönste Ort Kataloniens, sondern hat auch herrliche Wanderwege vor der Tür. Der alte Pfad führt durch den Naturpark zum Far de Cap de Creus. Die 8 Kilometer lange Strecke ist gut ausgeschildert, passende Schuhe sind allerdings empfehlenswert. Dabei geht es unter anderem vorbei am casa-museo de Salvador Dalí und durch wunderschöne Landschaften. Am Ziel wartet einer der schönsten Aussichtspunkte der Region.

Südlich von Cadaqués beginnt eine weitere tolle Route, nur halb so lang, führt sie ebenfalls zu einem Leuchtturm. Beginnend am hübschen Passeig Maritim des Ortes kommt man zuerst zum Platja Sa Conca und von dort aus recht steil hinauf. Der Aufstieg lohnt sich allemal, spätestens mit dem wunderschönen Ausblick auf die berühmten weißen Häuser der hübschen Gemeinde. Danach nähert man sich der Küste mit steilen Klippen und versteckten Buchten. Der letzte Abschnitt zur Cala Nan führt ist spektakulär, aber nicht für Leute mit Höhenangst geeignet. Wobei die Bucht Sa Sabolla und die Aussicht das absolute Highlight der Route sind.

5. Wander zwische Calella de Palafrugell und Llafranc

In diesem sehenswerten Ort der Provinz Girona beginnt eine mit 1,5 Kilometern recht kurze aber nicht weniger empfehlenswerte Wanderroute. Dadurch ist die Strecke für Jeden geeignet. 

Die Strecke führt über einen komfortablen Weg, den man gemütlich in rund einer halben Stunde läuft. Vorher sollte man aber auf jeden Fall die Gelegenheit nutzen und den Ausgangsort Calella de Palafrugell selbst besuchen. Das erhaltene antike Zentrum und das maritime Flair mit seinen weißen Häuschen sind einen Abstecher wert.

Die Route verläuft hindurch zwischen dem Grün der Wälder auf der einen, und Blau des Meeres auf der anderen Seite. Auch für die Gemeinde, in der die Strecke endet, empfehlen wir, ein wenig Zeit einzuplanen. Llafranc ist nämlich ebenfalls wirklich sehenswert.

Eine wunderbare Option, den Weg ein wenig zu verlängern, ist der Route bis zum Far zu folgen. Auf der Strecke, die ebenfalls rund eine halbe Stunde dauert, genießt man fantastischen Blick auf die Costa Brava.

Weitere Strecken und interessante Tipps für den nächsten Urlaub in der Region gibt es auf der Webseite des offiziellen Tourismus-Büros von Katalonien.


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